Unsere Forschungsergebnisse

Die 4C-Studie hat den aktuellen Wissensstand über die Entwicklung, das Fortschreiten und die Komplikationen von chronischen Nierenerkrankungen bei Kindern ganz erheblich verbessert. Darüber hinaus hat die Studie einzigartige Erkenntnisse über die Entwicklung von Herz- und Gefäßerkrankungen bei verschiedenen kindlichen Nierenerkrankungen geliefert.

 

Die während der Studie gesammelten Daten und Bioproben erlauben die Untersuchung einer großen Anzahl genetischer, klinischer und laborchemischer Faktoren, die mit dem Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung verbunden sind und die helfen können, Kinder zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für einen schnellen Verlust der Nierenfunktion aufweisen.

 

Hier einige der wichtigen bisherigen Ergebnisse der 4C-Studie:

 

  • Zum Studienbeginn fand sich bei mehr als der Hälfte der nierenkranken Kinder und Jugendlichen eine Verdickung des Herzmuskels und der Gefäßwand der Halsschlagader. Weitere Patienten entwickelten diese Veränderungen im Verlauf der Studie im Rahmen der sich verschlechternden Nierenfunktion. Bei vielen der betroffenen Patienten gingen diese Anomalien mit einer beeinträchtigten Pumpfunktion des Herzmuskels und einer Versteifung der großen Arterien einher. Der Blutdruck scheint der wichtigste Einflußfaktor für diese frühen Schädigungen des Herz/Kreislaufsystems zu sein.

  • Bei Patienten, die sich einer Nierentransplantation ohne vorherige Dialyse unterziehen, verbessert sich vor allem die Gefäßsteifigkeit im Vergleich zu Patienten, die zunächst mit einer Dialyse beginnen.

  • Zwei Drittel der Patienten in unserer Studie wiesen einen Vitamin-D-Mangel auf. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel war häufiger bei Mädchen und bei Patienten mit nephrotischem Syndrom.Der Vitamin D-Mangel ging mit stärkeren Gefäßveränderungen einher. Kinder mit Vitamin D-Prophylaxe hatten deutlich bessere Gefäßbefunde.

  • Bei Kindern mit einer starken metabolischen Azidose (Blut-Übersäuerung), einer häufigen Komplikation der chronischen Niereninsuffizienz, wurde im Studienverlauf ein schnellerer Rückgang der Nierenfunktion beobachtet. Die Azidose läßt sich leicht mit Bikarbonat-Tabletten behandeln. Eine konsequente Therapie der Azidosekönnte dazu beitragen, die Nierenfunktion besser zu erhalten.

  • Wir konnten - erstmals bei Kindern - zwei vielversprechende Biomarker identifizieren, die eine verbesserte Vorhersage des Nierenfunktionsverlustes erlauben: suPAR (im Blut gemessen) und uEGF (im Urin gemessen).

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